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Die wichtigsten Rohstoffprognosen auf einen Blick, aktueller Stand 13. August 2025!

Energie:

 

Die aktuellen Entwicklungen auf dem Ölmarkt zeigen eine interessante Dynamik, die durch sowohl geopolitische als auch wirtschaftliche Faktoren beeinflusst wird. Die Rückgänge der Ölpreise, die auf niedrigere Niveaus seit zwei Monaten gefallen sind, scheinen in erster Linie auf ein Überangebot und gesunkene Nachfragesorgen zurückzuführen zu sein, insbesondere in den großen Verbraucherländern USA und China.

 

Die bevorstehenden Gespräche zwischen Trump und Putin könnten eine entscheidende Rolle dabei spielen, wie sich die Sanktionen gegen Russland entwickeln und damit auch die Stabilität des Ölmarktes. Sollten diese Gespräche tatsächlich zu einer Waffenruhe in der Ukraine führen, könnte es ein Umdenken in der Sanktionspolitik geben, was den Ölmarkt sofort beeinflussen würde. Insbesondere die Überlegungen, Sekundärzölle gegen Länder wie Indien auszusetzen, könnten den Druck von den Preisen nehmen.

 

Auf der anderen Seite scheinen die Veränderungen im Einkaufsverhalten Chinas ebenfalls relevant zu sein. Das berichtet insofern von einem Übergang weg von saudi-arabischem Öl hin zu russischen Sorten, was durch die Preisgestaltung und geopolitische Überlegungen bedingt ist. Russische Ölsorten wie Urals und ESPO könnten für China eine attraktive Option darstellen, wenn andere Anbieter durch den US-Druck aus dem Markt gedrängt werden.

 

Insgesamt ist die Situation also von Unsicherheit geprägt, und der Markt reagiert empfindlich auf politische Entwicklungen und veränderte Angebots- und Nachfrageströmungen. Die nächsten Tage und Wochen könnten entscheidend für die Richtung der Ölpreise sein.

 

Edelmetallmärkte:

 

Der Rückgang des Goldpreises zu Wochenbeginn ist ein interessanter Hinweis auf die aktuelle Marktlage. Der Verlust von über 50 USD pro Feinunze und die deutlicheren Nachlässe an der Comex zeigen, dass sowohl makroökonomische als auch spezifische Faktoren hier eine Rolle spielen.

 

Die Stärke des US-Dollars und die Hoffnungen auf eine baldige Beendigung des Ukraine-Kriegs wirken sicherlich preisdrückend. Diese allgemeinen Faktoren können die Nachfrage nach Gold als sicheren Hafen beeinträchtigen, was sich in den fallenden Preisen widerspiegelt.

 

Besonders die Nachricht, dass die Zölle auf Goldimporte in die USA nicht eingeführt werden, scheint den Komplex bei den Comex-Preisen stark beeinflusst zu haben. Die Unsicherheit darüber hatte bereits dazu geführt, dass wichtige Goldraffinerien ihre Lieferungen gestoppt hatten. Trump’s Bestätigung, dass die Importzölle nicht kommen, könnte jedoch wieder Zuversicht ins Spiel bringen und helfen, die Angebotslage zu stabilisieren.

 

Bei den anderen Edelmetallen war gestern ein gemischtes Bild zu beobachten. Silber folgte dem Rückgang von Gold, während Platin eine Erholung zeigte und Palladium sogar zulegen konnte.

 

Der Blick auf die kommenden US-Inflationsdaten wird entscheidend sein. Sollten diese moderat ausfallen, könnte dies den Druck auf die Federal Reserve erhöhen, Zinsen zu senken, was Gold möglicherweise wieder eine positive Preisentwicklung ermöglichen würde.

 

Insgesamt bleibt die Situation bei den Edelmetallen spannend und abhängig von vielen variablen Faktoren.

 

Industriemetalle:

 

Der Zinkpreis bewegt sich in einer komplexen Situation, die von verschiedenen Faktoren beeinflusst wird. Obwohl Zink zuletzt etwas zulegen konnte, bleibt es hinter anderen Industriemetallen zurück, was auf die laufenden Schwierigkeiten im Stahlsektor, insbesondere in China, zurückzuführen ist. Die rückläufige Stahlproduktion aufgrund der schwachen Immobiliennachfrage könnte tatsächlich das Wachstum bremsen, auch wenn Neuigkeiten über große Bauprojekte kurzfristige Hoffnungen wecken.

 

Eine positive Entwicklung zeigt sich jedoch durch die abnehmenden Lagerbestände an der LME, die die grundsätzliche Nachfrage nach Zink betonen, auch wenn dies im Moment nicht mit der Stahlproduktion korreliert. Die Prognose, dass der Preis in einem Spannungsfeld zwischen 2.800 und 2.900 USD je Tonne bleibt, erscheint sinnvoll, solange sich die Indikatoren nicht signifikant ändern.

 

Im Kupfermarkt sieht die Lage etwas anders aus. Der Rückgang der Kupferpreise zu Beginn der Woche folgte der Ankündigung, dass nach den Erdbebenschäden die Produktion in einer der wichtigen Minen in Chile größtenteils wiederaufgenommen wird. Während dies kurzfristige Angebotssorgen verringert, bleiben die langfristigen Herausforderungen aufgrund historischer Produktionsprobleme in Chile bestehen. Die Kluft zwischen Angebot und Nachfrage könnte somit weiter bestehen, was die Preisentwicklung auf diesem Markt potenziell volatil halten könnte.

 

Insgesamt bleibt es spannend, wie sich die Situation bei Zink und Kupfer in den kommenden Monaten entwickeln wird, da sowohl externe wirtschaftliche Faktoren als auch interne Marktbedingungen weiterhin eine bedeutende Rolle spielen.

 

Agrarmärkte:

 

Die jüngsten Äußerungen von US-Präsident Trump über eine mögliche Vervierfachung der US-Sojabohnenlieferungen nach China erscheinen in der Tat sehr optimistisch und unrealistisch. Trotz eines Anstiegs des Sojabohnenpreises über die Marke von 10 USD je Scheffel, basierend auf diesen Hoffnungen, zeigt ein Blick auf die Zahlen, dass solche Käufe nicht realistisch sind.

 

China hat die Importe von US-Sojabohnen nach dem Zollkonflikt 2018/19 erheblich reduziert und stattdessen verstärkt auf brasilianische Sojabohnen gesetzt. Die aktuellen Daten sprechen für sich: Im vergangenen Jahr importierte China knapp 22 Millionen Tonnen aus den USA, während fast 75 Millionen Tonnen aus Brasilien kamen. Diese Struktur hat sich über die Jahre stark zugunsten Brasiliens verschoben.

 

Zusätzlich zeigt die Analyse der US-Erntemenge, dass die USA gar nicht in der Lage wären, vier Mal so viele Sojabohnen wie im Vorjahr zu liefern, ohne das eigene Angebot und den lokalen Bedarf in Gefahr zu bringen. Mit einer prognostizierten Erntemenge von 118 Millionen Tonnen und einem internen Bedarf von 72 Millionen Tonnen bleibt nur wenig Spielraum für massive Exportsteigerungen.

 

Die gegenwärtigen Zölle von 50 % auf brasilianische Sojabohnen machen es zudem für China unpraktisch, die Lücke zwischen US-Importen und dem Bedarf tatsächlich zu schließen. Somit steht fest, dass obwohl unter dem Eindruck politischer Rhetorik positive Prognosen gemacht werden, die Realität auf dem Markt weit weniger optimistisch ist.

 

Für die kommenden Monate bleibt es wichtig, die Marktentwicklungen und die politischen Rahmenbedingungen genau zu beobachten, um die tatsächliche Nachfrage und Angebotslage besser einschätzen zu können.

 

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Beste Grüße aus Frankfurt am Main

 

Michael Neumann

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