Energie:
Die aktuellen Entwicklungen im Ölmarkt sind eng mit den geopolitischen Ereignissen verbunden, insbesondere dem Ukraine-Konflikt. Trotz des Treffens zwischen US-Präsident Trump und Präsident Putin, dass keine unmittelbaren Ergebnisse brachte, führen die Hoffnungen auf ein baldiges Ende des Krieges zu einem Rückgang der Ölpreise.
Zusätzlich steht Indien unter scharfer Kritik der US-Regierung wegen seiner Käufe von russischem Öl, was die Spannungen zwischen den beiden Ländern weiter anheizt. Während China ähnliche Mengen an Öl aus Russland importiert, wurden die Vorwürfe gegenüber Indien schärfer formuliert. In weniger als einer Woche sollen zudem Strafzölle von 25 % auf indisches Öl in Kraft treten, was die Unsicherheit erhöht.
In China selbst zeigt die Verarbeitung von Rohöl einen Anstieg im Vergleich zum Vorjahr, obwohl der Monat Juli einen leichten Rückgang im Vergleich zu Juni erfährt. Dies führt zu einem impliziten Lageraufbau, da die Importe gesunken sind. Gleichzeitig exportiert China mehr Ölprodukte, was durch eine Zunahme der internationalen Reisetätigkeit unterstützt wird. Diese gemischten Daten zur Ölnachfrage in China schaffen eine komplexe Marktsituation, die sowohl Chancen als auch Risiken birgt.
Insgesamt bleibt die Entwicklung der Ölpreise in den kommenden Wochen spannend, da geopolitische Faktoren und wirtschaftliche Kennzahlen in Wechselwirkung stehen.
Edelmetallmärkte:
Der Goldpreis zeigt derzeit eine unentschlossene Haltung, und die Reaktionen auf das Gipfeltreffen zwischen den Präsidenten der USA und Russlands sind dafür verantwortlich. Während die Ergebnisse der Gespräche nicht genügend Klarheit über einen Fortschritt im Ukraine-Konflikt bieten, gibt es auch keine Hinweise auf eine Eskalation, was die Marktteilnehmer beruhigt. Die Möglichkeit eines bevorstehenden Treffens zwischen Putin und Selenskyj stärkt die Hoffnung auf eine potenzielle Lösung, was tendenziell die geopolitische Risikoprämie verringern und somit den Goldpreis belasten könnte.
Gleichzeitig richten sich die Blicke auf das bevorstehende Fed-Symposium in Jackson Hole, das am Freitag beginnt. Die Marktteilnehmer erwarten, dass Fed-Chef Powell Hinweise auf mögliche Zinssenkungen geben könnte, insbesondere angesichts schwächerer Konjunkturdaten und dem Druck von US-Präsident Trump. Der Markt hat bereits eine Zinssenkung um 25 Basispunkte zur nächsten Sitzung im September und weitere Schritte in Aussicht gestellt. Daher müsste Powell signifikant auftreten, um einen positiven Einfluss auf den Goldpreis hieraus abzuleiten.
Insgesamt bleibt der Goldpreis in einer schwierigen Position, da geopolitische Entwicklungen und geldpolitische Signale den Markt gleichermaßen beeinflussen. Die kommenden Tage könnten entscheidend dafür sein, in welche Richtung sich der Goldpreis entwickelt.
Industriemetalle:
Die aktuellen Produktionszahlen für Kupfer in China sind beeindruckend, da im Juli mit 1,27 Millionen Tonnen die zweitgrößte monatliche Produktionsmenge erreicht wurde. Diese Zahl bleibt nur knapp unter dem Rekordwert des Vormonats. Über ein ganzes Jahr hinweg betrachtet, wird mit 14,38 Millionen Tonnen in den letzten zwölf Monaten sogar ein Rekord an raffinierter Kupferproduktion verzeichnet.
Diese Produktionssteigerung spiegelt sich auch in den Importzahlen wider. China hat im Juli 18 % mehr Kupfererz importiert als im Vorjahr, was mit dem Exportplus von Chile konform geht, welches ebenfalls eine Steigerung von 18 % verzeichnete. Diese Zahlen zeigen eine bemerkenswerte Nachfrage von China nach Kupfer, das für verschiedene Industrien entscheidend ist.
Die Daten der International Copper Study Group verdeutlichen, dass China in den ersten fünf Monaten des Jahres mehr als 50 % der weltweiten raffinierten Kupferproduktion verantwortete. Mit den hohen Produktionszahlen aus Juni und Juli dürfte dieser Anteil weiter angestiegen sein, was Chinas Dominanz auf dem globalen Kupfermarkt unterstreicht.
Insgesamt zeigt die kräftige Produktions- und Importdynamik, dass China eine entscheidende Rolle in der globalen Kupferversorgung spielt, was sowohl für die Industrie als auch für die globalen Rohstoffmärkte von Bedeutung ist.
Agrarmärkte:
Die Weizenpreise befinden sich weiterhin nahe ihrer Tiefstände, trotz neuer Prognosen des US-Landwirtschaftsministeriums, die keine signifikanten Faktoren für eine Erholung bieten.
Die Ernteprognosen für die USA blieben unverändert, und die Vorräte am Ende des Erntejahres 2025/26 wurden sogar leicht nach unten revidiert. Der Druck auf die Weizenpreise wird durch den fallenden Maispreis verstärkt, der aufgrund einer positiven USDA-Prognose für die US-Maisernte unter Druck steht. Dies erhöht die Konkurrenz für Weizen im Tierfutterbereich.
Zusätzlich gibt es Nachrichten aus Deutschland, wo der Deutsche Raiffeisenverband von einer positiven Erntezwischenbilanz berichtet. Die Weizenernte könnte mit 22,4 Millionen Tonnen gut ein Fünftel höher ausfallen als im Vorjahr, was die Preisentwicklung belastet. Dennoch ist eine definitive Bewertung noch verfrüht, da die Ernte noch im Gange ist.
Im Gegensatz dazu zeigt der Sojabohnenpreis eine bemerkenswerte Aufwärtsbewegung. Dies ist vor allem auf die Hoffnungen von US-Präsident Trump bezüglich erhöhter Sojabohnenkäufe aus China sowie auf eine unerwartete Abwärtsrevision der US-Ernteprognose zurückzuführen.
Die Anhebung der Prognose für die Maisanbaufläche hat die Sojabohnenproduktion jedoch beeinträchtigt, was zu einem Preisaufschwung geführt hat. Allerdings könnte die Hoffnung auf chinesische Käufe überzogen sein, was darauf hindeutet, dass dieser Preisanstieg möglicherweise nicht von Dauer ist.
Insgesamt bleibt der Markt für Weizen und Sojabohnen angespannt, mit unterschiedlichen Einflussfaktoren, die die Preisentwicklung in den kommenden Wochen prägen könnten.
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