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Die wichtigsten Rohstoffprognosen auf einen Blick, aktueller Stand 20. Mai 2025!

Energie:

 

Im April haben Chinas Raffinerien die niedrigen Ölpreise genutzt, um ihre Lagerbestände aufzufüllen.

 

Obwohl die Rohölimporte hoch waren, sank die tatsächliche Verarbeitung von Rohöl auf etwa 58 Millionen Tonnen, was deutlich unter dem Niveau im März und auch unter dem Vorjahr lag.

 

Die Raffinerieauslastung war mit knapp 74% so niedrig wie zuletzt 2022. Das bedeutet, dass die Raffinerien weniger Öl verarbeitet haben, obwohl sie mehr Rohöl importiert haben, um ihre Lager aufzustocken.

 

Insgesamt lag der Rohöllageraufbau bei etwa 2 Millionen Barrel pro Tag. Bereinigt man die Exporte von Raffinerieprodukten, zeigt sich, dass Chinas tatsächlicher Ölbedarf im April um etwa 5,5% niedriger war als im Vorjahr.

 

Das macht den chinesischen Ölmarkt zu einem Sorgenkind, da die Nachfrage dort schwächer ist als in anderen Märkten.

 

Die Internationale Energieagentur (IEA) sieht weltweit ein ungebrochen hohes Wachstum bei Elektrofahrzeugen, vor allem in China und vielen Schwellenländern. Im letzten Jahr wurden etwa 17 Millionen E-Fahrzeuge verkauft, das sind 25 % mehr als im Jahr davor.

 

China führt dabei mit 11 Millionen verkauften Elektroautos erneut die Liste an. Fast jeder zweite Neuwagen in China ist mittlerweile elektrisch, was bedeutet, dass fast jedes zehnte Fahrzeug auf Chinas Straßen ein E-Auto ist.

 

In Europa und den USA ist das Wachstum etwas ins Stocken geraten, aber insgesamt rechnet die IEA für dieses Jahr mit einem Rekordabsatz von 20 Millionen E-Fahrzeugen weltweit. Das entspricht etwa einem Viertel aller neu verkauften Autos.

 

Bis 2030 soll der Anteil der Elektroautos am Gesamtfahrzeugabsatz auf 40 % steigen. Das würde bedeuten, dass rund 5 Millionen Barrel Öl pro Tag durch Elektrofahrzeuge ersetzt werden, im Vergleich zu den aktuellen 1,3 Millionen Barrel.

 

Außerdem wird der Anteil der Elektromobilität am globalen Stromverbrauch deutlich steigen – von 0,7 % im letzten Jahr auf 2,5 % im Jahr 2030. Das zeigt, dass die Elektromobilität nicht nur den Fahrzeugmarkt, sondern auch den Energieverbrauch maßgeblich beeinflussen wird.

 

Die EU plant laut einem Reuters-Bericht, auf dem Treffen der G7-Finanzminister eine Änderung bei der Preis-Obergrenze für russisches Öl vorzuschlagen. Bisher lag diese Grenze bei 60 US-Dollar pro Barrel, doch nun soll sie auf 50 US-Dollar gesenkt werden.

 

Der Grund dafür ist, dass die Ölpreise in letzter Zeit stark gefallen sind, wodurch der bisherige Cap nicht mehr wirksam ist. Das bedeutet, dass russische Exporteure nun möglicherweise wieder übliche Frachtraten und Versicherungen nutzen können, was den Sanktionen entgegenwirkt.

 

Zudem könnten weitere Maßnahmen gegen die sogenannte Schattenflotte – also nicht offizielle oder versteckte Transportwege für Öl – weniger wirksam sein, da diese Maßnahmen im Rahmen des 17. Sanktionspakets geplant sind.

 

Edelmetallmärkte:

 

Metals Focus hat Prognosen für den Palladiummarkt veröffentlicht. Für dieses Jahr wird ein physisches Angebotsdefizit (ohne ETF-Nachfrage) von 254.000 Unzen erwartet, im Vergleich zu 407.000 Unzen im letzten Jahr.

 

Das geringere Defizit liegt vor allem an einer rückläufigen Nachfrage, die um 3 % auf 9,42 Millionen Unzen sinken soll. Besonders die Automobilindustrie, die für den Großteil der Nachfrage verantwortlich ist, soll im zweiten Jahr in Folge um 5 % weniger Palladium nachfragen.

 

Das Angebot wird ebenfalls um 2 % auf 9,16 Millionen Unzen zurückgehen, was das Angebotsdefizit etwas verringert. Das niedrige Preisniveau wirkt sich auf die Produktion aus: Im vergangenen Jahr waren 16 % der Platinmetall-Produktion verlustbringend, was zu Kosteneinsparungen und Produktionskürzungen führte.

 

Für dieses Jahr wird kein positiver Impuls durch die Verarbeitung bislang ungenutzter Erze erwartet, was die Minenproduktion von Palladium um 6 % sinken lassen soll. Die Lagerbestände an Palladium sind laut Metals Focus im letzten Jahr auf 11,3 Millionen Unzen gefallen – das niedrigste Niveau seit über 50 Jahren.

 

Dennoch decken diese Bestände noch immer den Bedarf für etwa 14 Monate. Aufgrund der sinkenden Nachfrage und des verringerten Angebots wird erwartet, dass der Palladiumpreis bis Ende des dritten Quartals bei etwa 950 USD pro Feinunze liegt und bis Mitte nächsten Jahres auf etwa 1.000 USD steigen könnte.

 

Industriemetalle:

 

Zu Beginn der Woche geriet der Aluminiumpreis unter Druck, was hauptsächlich auf zwei Faktoren zurückzuführen ist. Erstens sorgt die Herabstufung des US-Kreditratings für Unsicherheit auf den Märkten. Zweitens sind die Lagerbestände an der London Metal Exchange (LME) gestiegen, was das Angebot erhöht und den Preis drückt.

 

Die Daten zur Aluminiumproduktion in China, die am Montag veröffentlicht wurden, überraschten nicht. Im April lag die Produktionsmenge fast an der Kapazitätsgrenze bei etwas unter 4 Millionen Tonnen pro Monat.

 

Das deutet darauf hin, dass die Produktion in China, dem wichtigsten Herstellerland, vorerst stabil bleibt. Da das Angebot also kaum steigen wird, dürfte die Nachfrage den Preis bestimmen.

 

Die aktuellen Daten aus China zeigen ein gemischtes Bild: Die Industrieproduktion lag im April etwas über den Erwartungen, während die Einzelhandelsumsätze enttäuschten.

 

Ein wichtiger Faktor für eine mögliche Preissteigerung ist eine mögliche Deeskalation im US-Handelskonflikt, da sich dadurch die Konjunkturaussichten verbessern könnten. Das würde die Nachfrage nach Aluminium wahrscheinlich steigen lassen.

 

Agrarmärkte:

 

Der Weizenpreis an der CBOT (Chicago Board of Trade) ist seit Wochen unter Druck. Vor einer Woche fiel er auf ein 5-Jahrestief von etwas mehr als 500 US-Cent pro Scheffel, nachdem das US-Landwirtschaftsministerium höhere US-Weizenvorräte prognostiziert hatte.

 

Seitdem gab es weitere Nachrichten, die den Preis belasten. Ein wichtiger Faktor ist die Crop Tour im US-Bundesstaat Kansas, dem wichtigsten Weizenanbaustaat in den USA.

 

Die Erträge dort werden auf 53 Scheffel pro Morgen geschätzt, was das höchste Niveau seit vier Jahren ist. Im Vergleich liegt der 5-Jahresdurchschnitt bei 44,3 Scheffel. Das deutet auf eine sehr gute Ernte hin, die in den kommenden Wochen eingefahren werden dürfte.

 

Die geschätzte Erntemenge in Kansas liegt bei 338,5 Millionen Scheffel, deutlich mehr als die 307,5 Millionen Scheffel im Vorjahr.nnEin weiterer Einflussfaktor sind Nachrichten aus der Schwarzmeerregion.

 

In der Ukraine und Russland gibt es aufgrund anhaltender Trockenheit, Frost und Frosteinbrüchen Ernteschäden. Besonders in Russland wurde der Notstand in mehreren südlichen Regionen ausgerufen, darunter auch die Region Rostow, die eine wichtige Rolle für den Getreideanbau spielt.

 

Allerdings scheinen die Schäden dort begrenzt zu sein. Trotz dieser Ereignisse bleiben die russischen Exportpreise niedrig, was den europäischen Weizenpreis belastet. Der europäische Preis liegt momentan knapp über 200 EUR pro Tonne, nachdem er in der ersten Maihälfte zeitweise darunter gefallen war.

 

Insgesamt deuten die guten Ernteaussichten in den USA und die aktuellen geopolitischen Entwicklungen darauf hin, dass der Weizenpreis weiterhin unter Druck bleiben könnte.

 

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Beste Grüße aus Frankfurt am Main

 

Michael Neumann

Chief Executive Officer