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Orientiert sich der MSCI World zu stark an den USA?

  • Der MSCI World ist stark US-lastig (ca. 70–72 % US-Aktien; Stand 30. Juni 2025). Das bedeutet Kursrisiken aus dem US-Me sektor, Währungsrisiken USD/EUR und Abweichungen zur Entwicklung des deutschen DAX.

 

  • Ob ein Verkauf sinnvoll ist, hängt von Ihrem Anlagehorizont, Ihrer Risikobereitschaft und Ihrer Zielsetzung ab. Ein Timing-Taktik-Ansatz („stapelweise verkaufen, weil der Index verloren hat“) ist riskant. Langfristig bleiben Diversifikation, Kosten und Wiederanlage wichtig.

 

  • Alternativen/Justierungen können sinnvoll sein: ex-US-Ausbau, Währungsabsicherung, andere Regionen/Marktkapitalisierungen, oder eine breitere All-Country-Alternative. Dazu passende ETF-Optionen sollten auf Ihre Bedingungen abgestimmt werden.

 

Ausführliche Überlegungen:

 

  1. Warum MSCI World auch künftig sinnvoll bleiben kann:

 

  • Diversifikation: Globales Aktienrisiko wird breiter gestreut, nicht nur in den USA, was das Gesamtrisiko reduziert, falls sich ein einzelner Markt schwächer entwickelt.

 

  • Kostenvorteile: Passiv investierte MSCI-World-ETFs sind kosteneffizient.

 

  • Rebalancing-Potenzial: Über die Jahre gewichtet sich der Fonds durch Kursentwicklung selbst neu.

 

  1. Warum der US-Anteil kritisch sein könnte:

 

  • Hohe Abhängigkeit von der US-Wirtschaftsentwicklung. Eine starke US-Konjunktur bzw. USD-Stärke kann temporär den relativen Vorteil anderer Regionen schmälern.

 

  • Währungsrisiken: US-Dollar-Stärke (oder -Schwäche) wirkt sich als zusätzliche Rendite-/Verlustquelle auf EUR-Anleger aus.

 

  • Rotationseffekte: Wenn sich globale Konjunkturen verschieben, können andere Regionen stärker aufholen als der US-Markt.

 

  1. Sinnvolle Anpassungsbausteine (je nach Zielgröße im Portfolio):

 

  • Core + Ex-US-Ausbau:

 

  • MSCI World Ex-US-ETFs (z. B. ETF auf MSCI ACWI ex USA oder MSCI World ex-US) erhöhen den Anteil von Europa, Japan, Emerging Markets.

 

  • Vorteil: Reduktion der US-Dominanz, mehr Diversifikation über Regionen hinweg.

 

  • Währungshedging vs. Nicht-Hedging:

 

  • Währungshedging kann helfen, USD-/EUR-Wechselkursschwankungen zu glätten, kostet aber Gebühren und kann bei stark schwankenden Wechselkursen suboptimal sein.

 

  • Ohne Hedging profitieren Sie stärker von Wechselkursbewegungen; bei steigender USD könnte dies zu weniger, bzw. mehr Rendite in EUR führen.

 

  • Regionale und thematische Adds:

 

  • Europäische oder asiatische Teile (z. B. MSCI Europe, MSCI Pacific) könnten gezielt die regionale Diversifikation erhöhen.
  • Themenspezifische oder Qualitäts-/Momentum-Smart-Beta-ETFs als kleinerer Anteil zur Neuausrichtung.

 

  • Breitere All-Country-Optionen:

 

  • ACWI-Äquivalente Produkte (All Country World) decken neben entwickelten Märkten auch viele Schwellenländer ab, bieten mehr Fremdwährungs-, Wachstums- und Diversifikation.

 

  • Risikominderung durch Anleihen oder Mischfonds:

 

  • Eine Stabilisierungsbeimischung aus Anleihen oder eine All-World-Balanced-Strategie kann Drawdowns glätten.

 

  1. Praktische Umsetzung – einfache Sparpläne:

 

  • Kernposition unverändert MSCI World belassen (falls Sie ihn bevorzugen als Kern-ETF).

 

  • Kleiner Teil als Tactical-Add-on:

 

  • Erhöhen Sie moderat den Anteil MSCI World Ex-US (z. B. 10–20 % des globalen Aktienanteils), um die US-Dominanz zu verringern.

 

  • Ergänzen Sie mit einem regionalen ETF (Europa/Japan) oder einem All-Country-ETF, je nach Kosten- und Verfügbarkeit.

 

  • Währungsstrategie prüfen:

 

  • Prüfen Sie, ob ein hedged- bzw. unhedged-Produkt steuerlich/gebührenmässig sinnvoller ist. Vergleichen Sie Kostenquoten, Tracking Difference und Auswirkungen auf Rendite.

 

  1. Was Sie sich fragen sollten, bevor Sie verkaufen:

 

  • Wie sieht mein langfristiger Anlagehorizont aus (5, 10, 20 Jahre)?

 

  • Wie hoch ist mein Risikobudget für Kursrücksetzer, und wie stark könnten regionale/währungsbedingte Schwankungen mich treffen?

 

  • Welche Auswirkungen hätte eine schrittweise Verringerung der US-Beteiligung auf das Gesamtrisiko-/Renditeprofil?

 

  • Welche Kosten entstehen durch Umlagerungen, Hedging, Steuern?

 

Beispiel für eine mögliche, übersichtliche Allokation (rein illustrativ):

 

  • Core MSCI World: 50–60 %

 

  • MSCI World Ex-US oder ACWI ex-US: 15–25 %

 

  • Regional-/All-Country-ETF (z. B. Europe/Japan oder All-World nicht-US): 10–20 %

 

  • Optional: kleiner ESG-/Smart-Beta- oder thematischer Zusatz: 0–5 %

 

  • Diversifizierung durch Anleihen-Mix je nach Risikoprofil: 0–40 % (je nach Alter/Risikofähigkeit)

 

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Wirtschaft + Börse + Professionelles Portfoliomanagement

 

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Beste Grüße aus Frankfurt am Main

 

Michael Neumann

Chief Executive Officer

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